Jakob Viehauser war der erste sozialdemokratische Bürgermeister im Land Salzburg

Jakob Viehauser: Sozialdemokratischer Bürgermeister der 1. Stunde

Der Dientner Jakob Viehauser ging als erster „roter“ Bürgermeister im Land Salzburg in die Geschichte ein. Er war Pionier, Vorkämpfer und Wegbereiter einer sich im Aufbau befindenden Sozialdemokratie – Anfeindungen und politische Rückschläge inbegriffen. 


Jakob Viehauser gehörte neben Franz Brutar (Lend), Simon Abram (Saalfelden), Georg Koller (Taxenbach) und Johann Gehwolf (Werfen) zu den ersten sozialdemokratischen Vertrauensmännern in Salzburg. Der Sohn eines Kleinbauern hatte bereits Ende des 19. Jahrhunderts damit begonnen, Bergknappen am Mühlbacher Mitterberg zu organisieren [1]. Dort erfuhr er selbst, welch rücksichtslose Ausbeutung an der Tagesordnung stand: Arbeitszeit und Arbeitspensum waren nicht geregelt – Urlaub, Krankenversicherung und Unfallschutz unbekannte Begriffe.


Mühlbacher Mitterberg: Die Geschichte Mühlbachs war lange Zeit durch den Abbau von Kupfer geprägt 1829 begann dort die Phase des modernen Bergbaus. Um 1914 erlebte der Kupferabbau in der kleinen Pinzgauer Gemeinde seinen Höhepunkt – mit rund 1.700 Beschäftigten. Wenige Jahre später musste die Mine aufgrund der Weltwirtschaftskrise schließen und riss Menschen und Ort in eine wirtschaftliche Katastrophe. 1938 wurde der Bergbau nach dem „Anschluss“ erneut aufgenommen und sollte bis 1976 in Betrieb bleiben. [A]


Viehauser war für die Aufgabe als Vertrauensmann wie geschaffen: Er galt als außerordentlich redebegabt und vertiefte sich trotz der harten Arbeit in politische Schriften. Als talentierter Organisator konnte er schon früh erste sozialdemokratische Strukturen aufbauen: Als er etwa den Wanderlehrer Anton Losert kennenlernte, gründeten sie gemeinsam einen Arbeiterbildungsverein für Bergknappen in Dienten. Später schuf er mit einer Bruderlade eine soziale und finanzielle Einrichtung für Bergarbeiter. [2]

Pionier:innen wie Jakob Viehauser bewegten sich zu dieser Zeit in einem ständigen Spannungsverhältnis zwischen legalen Grundlagen ihres politischen Engagements und der Willkür von staatlichen Behörden, die solche oftmals nur widerwillig anerkannten [3]. Wichtige gesetzliche Meilensteine in dieser Hinsicht waren das Vereins- (1867) sowie das Koalitionsrecht (1870). Damit konnte am Ende des 19. Jahrhunderts „der fast über zwei Jahrzehnte andauernde Prozeß einer Parteibildung der österreichischen Sozialdemokratie“ [4] einsetzen.

Dienten ist heute ein bekannter und beliebter Tourismusort am Fuße des Hochkönigs.
(Foto: Alexander Neunherz)

Für sein Eintreten für gewerkschaftliche Positionen zahlte er einen hohen Preis, wurde er doch mit anderen Bergarbeitern aus seinem Betrieb entlassen. Viehauser wurde daraufhin zunächst Pächter eines Gasthauses, Landwirt und später Frächter mit Pferdefuhrwerken. [5]

Als Wegbereiter der Salzburger Sozialdemokratie konnte Jakob Viehauser bereits 1903 (siehe Quellenkritik) den ersten Bürgermeistersessel in Dienten erobern [6], wobei zur damaligen Zeit der Begriff Gemeindevorsteher in ländlichen Gemeinden gebräuchlicher war. Tatkräftige Unterstützung erhielt er dabei von seinen Brüdern Josef und Rupert, die ebenfalls politisch engagiert waren. Der frühe Erfolg Viehausers machte ihn zu einer Zielschiebe der politischen Gegner:innen, die in den Folgejahren nichts unversucht ließ, gegen den roten Ortschef zu agitieren.


Jakob Viehauser gehörte zu den ersten sozialdemokratischen Vertrauensmännern in Salzburg und war lange Zeit der einzige rote Bürgermeister (Gemeindevorsteher) im Land Salzburg. Dies sollte sich am Beginn der Ersten Republik ändern.

Zahlreichen Sozialdemokraten gelang es im Jahr 1919, weitere Bürgermeistersessel zu erobern: Dazu zählten Heinrich Wilhelmi (Bad Gastein), Hans Pretting (Bischofshofen), August Hinterleitner (Gnigl-Itzling), Josef Pichler (Grödig), Anton Neumayr (Hallein), Franz Brutar (Lend), Karl Größing (Mühlbach am Hochkönig), Stefan Janka (Neumarkt), Josef Riedler (Saalfelden), Sebastian Egger (St. Michael im Lungau) sowie Anton Werber (Zell am See).
In Schwarzach fungierte mit Peter Zwinger bereits ab 1918 ein sozialdemokratisches Gemeindeoberhaupt.


Die Anfeindungen waren teils untergriffig, teils skurril und manchmal auch beides zusammen. Eine derartige Posse geschah etwa im Herbst 1907. Was war geschehen:

Einige Bergarbeiter und Holzknechte übersahen in einem Dientner Wirtshaus die Sperrstunde und wurden daraufhin vom Förster konfrontiert, der eine nahegelegene Dienstwohnung hatte. Da die Gendarmerie nicht eingriff, wurde Gemeindevorsteher Jakob Viehauser zum Ort des Geschehens gerufen. Die katholisch ausgerichtete Salzburger Chronik für Stadt und Land behauptete in ihrem Artikel mit dem Titel „Sozialdemokratische Freiheit“, dass Viehauser unverhältnismäßig grob auf die Situation reagierte, obwohl er es früher mit der Sperrstunde als Pächter eines Gasthauses selbst nicht so genau nahm. Zudem wurde spöttisch angemerkt, dass der Gemeindevorsteher nur in Wahlkampfzeiten von „Freiheit“ sprechen und den Mund voll Honig nehmen würde. [7]

Viehauser blieb nicht lange eine Antwort schuldig und veröffentlichte am 18. Oktober eine Gegendarstellung in der Salzburger Wacht, dem offiziellen Organ der Sozialdemokrat:innen. Dort hieß es unter anderem:

„Ich will mich sonst mit diesem Lügenblatt ‚Chronik‘ nicht abgeben, bin aber in diesem Falle doch gezwungen, Antwort zu geben. […] Ich erklärte daher den Verfasser obigen Artikels solange öffentlich als einen gemeinen, elenden Lügner und Verleumder, solange derselbe diesen ganzen Artikel nicht öffentlich wiederruft [sic!] oder gegen mich die Ehrenbeleidigungsklage einbringt.“ [8]

Wenige Monate zuvor, auf einer Wahlkampfveranstaltung für die am 14. Mai 1907 anberaumte Reichsratswahl, hatte Jakob Viehauser über seine schwierige Arbeit als Gemeindevorsteher in Dienten Folgendes zu sagen:

„Gen. Viehauser sprach ferner über den Vorwurf der Teilerei [Anm.: Spaltung], diese haben die Schwarzen gegen die Bauern gründlich besorgt. Er aber sei jetzt schon die dritte Periode Vorsteher von Dienten und Dienten stehe noch immer auf dem alten Fleck und es zeige sich keine Spur von der Zerstörungssucht und Teilerei der Sozialdemokraten.“ [9]

Monarchie: Der mühsame Kampf um das Wahlrecht

Die Reichsratswahl von 1907 stellte einen wichtigen Etappensieg im Kampf um ein Wahlrecht für alle dar erstmals waren nun alle Männer unabhängig ihres Einkommens gleichermaßen stimmberechtigt. Zuvor galt ein kompliziertes und stark eingeschränktes Zensuswahlrecht, das weite Teile der Bevölkerung von der politischen Mitbestimmung ausschloss. Zudem hatte die Industrialisierung zu einer wachsenden Arbeiter:innenschaft geführt, die zunehmend politisch organisiert war und bessere Arbeitsbedingungen sowie soziale Reformen forderte.

Im Salzburger Wahlkampf wurden zahlreiche Kundgebungen in den insgesamt sieben Wahlkreisen abgehalten und dabei die „gewerbliche und landwirtschaftliche Arbeiterschaft in Stadt und Land Salzburg“ aufgefordert, am 14. Mai 1907 für die Kandidaten der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) zu stimmen:

„Das Höchste was der Arbeiter hat, ist die Koalitionsfreiheit, das Recht, den Kampf um seine Existenz zu führen. Diese Freiheit steht auf dem Spiele, wenn ihr nicht dafür sorgt, daß nicht nur die gewerblichen Arbeiter, sondern auch die Knechte, Dienstboten und Taglöhner am Dienstag für die sozialdemokratischen Kandidaten stimmen.“ [10]

Jakob Viehauser, der für den Wahlbezirk Gastein und Zell am See antrat, erreichte mit 846 Stimmen ein beachtliches Ergebnis, unterlag jedoch gegen den ehemaligen Präsidenten des Abgeordnetenhauses Viktor Freiherr von Fuchs, dessen Christlichsoziale Partei im ländlich geprägten Wahlbezirk großen Rückhalt genoss [11].

Die sieben sozialdemokratischen Kandidaten konnten 1907 keine Mandate erringen. Robert Preußler scheiterte nur knapp, nachdem sein Gegenkandidat die Stichwahl mit nur wenigen Stimmen Vorsprung gewinnen konnte (Foto: ANNO/Österreichische Nationalbibliothek).

Zwei Jahre später kandidierte Jakob Viehauser bei der letzten Salzburger Landtagswahl in der Monarchie. Die Sozialdemokrat:innen organisierten große Kundgebungen in der Stadt Salzburg, in Hallein, Zell am See, Schwarzach und Hofgastein, um auch für den Salzburger Landtag ein neues Wahlrecht einzufordern. [12] Der entschiedene Kampf führte vorerst zum Erfolg: Der Salzburger Landtag wurde um eine 4. Wählerklasse, in welcher alle Männer über 24 Jahre wahlberechtigt waren, erweitert. Ein wichtiger Fortschritt, dennoch blieb das politische Ungleichgewicht weiter bestehen:

„221 Großgrundbesitzer wählten fünf Abgeordnete, während fast 7.000 Wähler in der 4. Wählerkurie einen Abgeordneten stellten.“ [13]

Zur Wahl der Abgeordneten in der 4. Wählerklasse wurden sechs Wahlbezirke gebildet: Neben Jakob Viehauser (Landgemeinden des politischen Bezirkes Zell am See) waren Josef Proksch, Robert Preußler, Andrä Reischl, Franz Kloitschnig und Franz Ramsauer die weiteren sozialdemokratischen Spitzenkandidaten.

Die Wahl selbst fand am 3. Mai statt. In der Stadt Salzburg sowie in den weiteren Städten und Märkte des Landes Salzburg konnten sich in der neugeschaffenen vierten Kurie erstmals die beiden Sozialdemokraten Josef Proksch und Robert Preußler gegen ihre Mitbewerber durchsetzen. In den Landgemeinden gingen die weiteren vier Sitze an „klerikale Christlich-Soziale“. Jakob Viehauser erzielte für die Landgemeinden des Pinzgaus insgesamt 759 Stimmen. [14]

„Am 16. September 1909 wurde der Salzburger Landtag eröffnet, und zum erstenmal betraten – neben 21 Klerikalen und 15 Liberalen und Deutschnationalen – zwei Sozialisten als Vertreter des arbeitenden Volkes das Landesparlament. Robert Preußler und Josef Proksch trugen rote Nelken im Knopfloch. Sie nahmen ihre Plätze auf der äußersten Linken des Landtages ein.“ [15]

Weitere zwei Jahre später fand am 13. Juni 1911 die letzte Reichsratswahl statt – ein Spiegelbild der tiefen sozialen und nationalen Spannungen innerhalb der Habsburgermonarchie. Die Legislaturperiode, die 1907 begann, wurde vorzeitig beendet, weil der politische Stillstand unüberwindbar schien. Die damit einhergehende Unfähigkeit zur Konsensfindung trug zur Instabilität der Monarchie bei, die wenige Jahre später im Ersten Weltkrieg zusammenbrechen sollte. Die Salzburger Wacht hielt dazu fest:

„Das Salzburger Land hat einen Bauernstand, der zur großen Hälfte durchaus arm und verschuldet ist, die schwache Bevölkerungszunahme und der Unterkonsum der Bevölkerung drückt die kleinen Handwerker und Geschäftsleute, und Arbeiter und Beamte schleppen sich, bedrängt durch kleines Einkommen und hohe Lebensmittel- und Wohnungspreise mühselig durchs Leben.“ [16]

Jakob Viehauser kandidierte abermals für den Wahlbezirk „Landgemeinden Pinzgau und Gasteinertal“. Weitere sozialdemokratische Kandidaten waren die beiden Landtagsabgeordneten Josef Proksch und Robert Preußler sowie Josef Witternigg (Redakteur), Johann Hagenauer (Bergarbeiter), Franz Kloitschnigg (Privatbeamter) und Johann Mühlberger (Kondukteur). [17]

Auch bei dieser Reichsratswahl konnte sich Jakob Viehauser mit insgesamt 914 gewonnenen Stimmen im landwirtschaftlich geprägten Wahlbezirk nicht durchsetzen. Zumindest in Badgastein (147 Stimmen), Lend (33) sowie in seiner Heimatgemeinde Dienten (50) konnte sich der Sozialdemokrat aber den ersten Platz sichern. Weitere rote Hochburgen waren Saalfelden, Bruck und Leogang. [18]
Auch Josef Proksch, Johann Hagenauer, Franz Kloitschnigg und Johann Mühlberger gingen leer aus. Robert Preußler (Wahlbezirk Salzburg-Vororte) und Josef Witternigg (Wahlbezirk Städte und Märkte) kamen hingegen in die Stichwahl – beide mussten sich in weiterer Folge aber geschlagen geben [19].

Auseinandersetzungen um das Bürgermeisteramt in Dienten 1912

Die Anfeindungen zwischen Sozialdemokrat:innen und Christlichsozialen erreichten in Dienten bei den Gemeindewahlen im Winter 1912 einen unrühmlichen Höhepunkt, die gegenseitigen Anschuldigungen lauteten Wahlbetrug und Wahlbehinderung.

Die Salzburger Wacht berichtete etwa, dass Jakob Viehauser und seine Genoss:innen im zweiten Wahlkörper [20] „mit Hilfe des christlichsozialen Wahlschwindels unterlegen“ waren, dafür aber den ersten Wahlkörper trotz der Gewalt durch die „Schwarzen“ für sich entscheiden konnten. [21]

Die Christlichsozialen beschuldigten wiederum Jakob Viehhauer, dass dieser seine Stimme im 1. Wahlkörper unrechtmäßig abgegeben habe und brachten dazu einen schriftlichen Protest ein. Viehauser lud wiederum Ende Dezember zu einer öffentlichen Gemeindesitzung ein, um diese Anschuldigungen energisch zurückzuweisen. [22]

Beide Parteien sprachen in diesen Zusammenhang öfters von „Kulissengeheimnissen“ der jeweils anderen Seite und spielten damit im übertragenen Sinne auf versteckte Machenschaften der politischen Gegner:innen an, die außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung lagen.

Die aufgeheizte Stimmung führte zu monatelangen Verzögerungen hinsichtlich der Wahl des Gemeindevorstehers. Erst am 18. Mai 1913 wurde Rupert Egger vom Bauernbund zum neuen Gemeindeoberhaupt gewählt, nachdem Jakob Viehauser seine Wiederwahl nach mehreren knappen Wahlgängen ablehnte – zu groß war das Misstrauen geworden. Auch auf der Gegenseite: Das neu gewählte Gemeindeoberhaupt erbat sich laut Zeitungsdarstellung acht Tage Bedenkzeit. [23]

Erfreuliches gab es hingegen aus der Bezirksorganisation zu berichten: Ende des Jahres 1913 bestand der „Sozialdemokratische Verein“ im Pinzgau aus 11 lokalen Organisationen. In Dienten zählte man 39 Mitglieder, 37 davon gewerkschaftlich organisiert. Jakob Viehauser fungierte als zweiter Obmann-Stellvertreter in der sozialdemokratischen Bezirksvereinsleitung hinter Alois Keil (Saalfelden) und Georg Resch (Zell am See). [24]

Erste Republik: Aufbruch in eine neue Zeit

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie befand sich Österreich in einem Zustand des politischen und sozialen Umbruchs. Die Sozialdemokrat:innen strebten als erste danach, ein demokratisches und republikanisches Staatswesen zu etablieren. Von zentraler Bedeutung war dabei die Einführung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts für Männer und Frauen ab 20 Jahren.

Die Wahlen zur Konstituierenden Nationalversammlung fanden am 16. Februar 1919 statt. Dies waren die ersten Wahlen in Österreich, die nach dem Prinzip der Verhältniswahl durchgeführt wurden. Die Wahlbeteiligung war hoch und die Ergebnisse zeigten die breite Unterstützung für demokratische und republikanische Reformen in der Bevölkerung. Die SDAP ging mit 40,75 Prozent als stärkste Kraft hervor, gefolgt von den Christlichsozialen (35,93 Prozent) und den Deutschnationalen (18,33 Prozent).

Die Kandidat:innen der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Salzburg zur Konstituierenden Nationalversammlung (Foto: ANNO/Österreichische Nationalbibliothek)

Jakob Viehauser kandidierte bei dieser Wahl für die Salzburger SDAP hinter Landeshauptmann-Stellvertreter Robert Preußler und Landesrat Josef Witternigg auf dem 3. Listenplatz. Salzburgweit konnte die Christlichsoziale Partei die meisten Stimmen auf sich vereinen, gefolgt von den Sozialdemokrat:innen und der Ständevereinigung (Listenkoppelung mit der Deutschen Arbeiterpartei und dem Freiheitlichen Salzburger Bauernbund). Im Wahlbezirk Jakob Viehausers erreichte die SDAP rund ein Drittel der Stimmen. Insgesamt sieben Salzburger:innen zogen in die Konstituierende Nationalversammlung ein, darunter die beiden Sozialdemokraten Robert Preußler und Josef Witternigg. [25]

Landeshauptmann-Stellvertreter Robert Preußler verzichtete jedoch nach der Wahl auf sein Mandat in der Nationalversammlung um sich ganz auf die politischen Aufgaben im Land Salzburg konzentrieren zu können. Das Mandat wäre demnach auf Jakob Viehauser übergegangen, allerdings war dieser schwer erkrankt, weshalb Heinrich Ulrich, Nr. 5 auf der Kandidat:innenliste, am 25. Mai 1919 statt seiner angelobt wurde. [26]

Das Jahr 1919 stand in Salzburg ganz im Zeichen von drei großen Wahlgängen – nach der „Bundeswahl“ im Februar folgten die Landtags- (6. April 1919) und die Gemeindevertretungswahlen außerhalb der Stadt Salzburg (25. Mai 1919).
Die Christlichsozialen erreichten bei der Landtagswahl die Hälfte der Mandate (20 von 40 Sitze) und wurden damit zur klaren Nummer Eins. Die SDAP wurde mit knapp 30 Prozent zweitstärkste Kraft und zog mit zwölf Abgeordneten in das Landesparlament ein. Darunter befand sich auch Jakob Viehauser, der zuvor im Wahlkreis 6 (Zell am See) auf dem zweiten Listenplatz hinter Alois Keil aus Saalfelden kandidierte.

Der sozialdemokratische Landtagsklub im Jahr 1919 in Salzburg. Jakob Viehauser ist sitzend als Zweiter von rechts im Bild zu sehen (Foto: Wilhelm Mann senior).

Drei Jahre später konnte die Sozialdemokratische Arbeiterpartei knapp 5 Prozentpunkte bei der Landtagswahl am 9. April 1922 dazugewinnen. Im Zuge dieses Urnenganges wurde die Anzahl der Mandate von 40 auf 28 reduziert [27], weshalb die SDAP zwei ihrer bisherigen Mandate verlor. Bitter für Jakob Viehauser, der trotz Zugewinne seiner Partei den Platz räumen musste. Doch bereits Anfang September legte der Salzburger Sozialdemokrat Heinrich Ulrich sein Nationalratsmandat nieder, um sich vermehrt der „Salzburger Volkskreditbank“ widmen zu können. Nutznießer war Jakob Viehauser, der am 14. September seine Arbeit im Parlament aufnahm. [28]

Nationalratswahl 1923: Landwirtschaftliche Streitfragen und persönliche Untergriffe

Am 21. Oktober 1923 fand die zweite reguläre Nationalratswahl in der Geschichte Österreichs statt. Jakob Viehauser trat für den Wahlkreis Salzburg hinter Josef Witternigg und Eduard Baumgartner auf dem dritten Listenplatz an [29].

Viehauser hielt zu dieser Zeit im Parlament vielbeachtete Reden über landwirtschaftliche Fragen, so etwa am 12. Juni 1923 im Zuge der 193. Sitzung des Nationalrates. Gleich zu Beginn ließ er mit der Feststellung aufhorchen, „daß der Klassengegensatz zwischen den Kleinbauern und den Großbauern derselbe ist, wie zwischen den Arbeitern und den Unternehmern“ [30]. Inhaltlich sprach er über die drückende Steuerlast für die „Kleinbauern“, über das „Privileg des Haustrunkes“, über die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Bergbauern und über die sogenannte „Einlegermisere“ [31].

Zum Abschluss seiner Rede, die einerseits mit lautem Beifall und andererseits mit zahlreichen Zwischenrufen versehen war, merkte er an:

„Aber wir werden bis an das äußerste Dorf hinausgehen und auch die Landbevölkerung, die Kleinbauern, aufklären, wie diese Vertreter auf der rechten Seite vorgehen (Zwischenrufe), wo ich überzeugt bin, daß auch Vertreter des Kleinbauernstandes dabei sind, aber wir werden diese Herrschaften bei den Wahlen gehörig entlarven.“ [32]

Am Tag darauf wurde die Landwirtschaftsdebatte in der 194. Sitzung des Nationalrates fortgeführt, wobei zunächst Landwirt Simon Geisler, Abgeordneter der Christlich-Sozialen aus Krimml (Bezirk Zell am See), das Wort ergriff und im Laufe seiner Rede auf Jakob Viehausers Ausführungen zu sprechen kam.

Beim Thema der „Einlegermisere“ wurde es dann in der Debatte äußert persönlich. Jakob Viehauser wurde bezichtigt, einen in seiner Obhut befindlichen Dienstboten vor einen Schlitten gespannt zu haben, um so seine Pferde zu schonen. Für diese harsche Anschuldigung nannte Abgeordneter Geisler namentlich einen „Gewährsmann“, der bei der Bezirkshauptmannschaft Zell am See tätig war und diesen Vorfall bezeugen konnte. [33]

Im weiteren Verlauf der Sitzung meldete sich Jakob Viehauser zu Wort und stellte den Sachverhalt daraufhin richtig: Bei den Dienstboten handelte es sich um einen Mann aus einer Nachbargemeinde, der dort unter fragwürdigen Lebensbedingungen dahinvegetiere, deshalb beinahe verhungert wäre und daraufhin nach Dienten überstellt wurde:

„Sie werden erfahren, wie dieser Mensch als wahres Skelett zu mir gekommen ist, gänzlich ausgehungert. Ich habe diesen Menschen wieder physisch emporgebracht (Bravo-Rufe.) Das ist doch kein Verbrechen! Ich gestehe und ich schäme mich dessen auch gar nicht, daß mich dieser Mensch, weil ich ein Fußleiden gehabt habe, ein Stück geleitet hat, nicht gezogen.“ [34] 

Rund eine Woche vor dem Wahltermin wurde dazu eine großflächige Karikatur im Kärntner Bauernboten, dem Bundesorgan des Christlichen Bauernbundes in Kärnten, lanciert. Darauf zu sehen war Jakob Viehauser, der in Jacke und Decke warm eingepackt und mit einer Peitsche in der rechten Hand schwingend den Dienstboten antrieb, seinen Schlitten aufwärts zu ziehen. Die propagandistische Zeichnung war mit der Überschrift „Sozialdemokratische Dienstbotenfürsorge“ versehen. [35] Die Karikatur verfehlte ihre Wirkung nicht: Noch Jahre danach wurde vom politischen Gegner darauf Bezug genommen.

Abgesehen davon, dass der Kärntner Bauernbote zu dieser Zeit als regelrechtes Kampfblatt gegen die (jüdische) Sozialdemokratie fungierte und dabei in Wort und Bild die Grenzen des Möglichen austestete [36], wurde Jakob Viehauser auch deshalb so heftig attackiert, da er sich in seinen Reden im Parlament konsequent für „Kleinbauern“ und den Abbau der Privilegien der „Großbauern“ einsetzte [37]. Regelmäßig wurde er so der „Kleinbauerndemagogie“ beschuldigt, insbesondere im Wahlkampf 1923 [38].

Mit einem Plus von 3,61 Prozentpunkten konnte die SDAP bei diesem Urnengang die höchsten Zugewinne aller Parteien verzeichnen und stellte in weiterer Folge 68 Abgeordnete im Hohen Haus [39]. Jakob Viehauser zog jedoch nicht erneut in den Nationalrat ein:

„Die Nationalratswahl selbst brachte den Sozialdemokraten in Salzburg einen Stimmenrückgang gegenüber der Wahl von 1919, und es wurde im ersten Wahlverfahren nur ein Nationalrat, Josef Witternigg, gewählt. Die zahlreichen Reststimmen kamen dem Wahlkreisverband Vorarlberg zugute. Die Zahl der Abgeordneten im Parlament war von 183 auf 165 herabgesetzt worden, doch haben die Sozialdemokraten insgesamt in Österreich bedeutend an Stimmen gewonnen, und die Verminderung der Mandatszahl ging im wesentlichen auf Kosten der bürgerlichen Parteien.“ [40]

Zweite Amtszeit als Bürgermeister

Jakob Viehauser konnte 1926 abermals den Bürgermeistersessel erobern – in weiterer Folge mehrten sich wieder die Anfeindungen und Ehrenbeleidigungen gegen den Sozialdemokraten. Dokumentiert ist eine „Leserbrief-Kampagne“, die Viehauser politisch und persönlich treffen sollte.

In einem von mehreren Einsender:innen um Veröffentlichung gebetenen Leserbrief aus dem Sommer 1927 mit dem martialischen Titel „Unter der Herrschaft eines sozialdemokratischen Bürgermeisters“ wurde Viehauser vorgeworfen, Gemeindesitzungen bewusst kurzfristig anzusetzen, um den Mandatsgleichstand zwischen SDAP und CS umgehen zu können (etwa durch Abwesenheiten bzw. Verhinderungen der Christlichsozialen). Dieser Betrug soll unter anderem dazu geführt haben, dass im Jahr davor der Ankauf des Elektrizitätswerkes beschlossen werden konnte. Zuletzt wurde – so der Vorwurf – vom Bürgermeister ein Antrag durchgedrückt, der einer „lebenswichtigen Straßenbaufrage“ aus Sicht des Leserbriefschreibers kaum förderlich war. [41]

Der Leserbrief wurde in mehreren Zeitungen veröffentlicht und hatte einen Ehrenbeleidigungsprozess zur Folge, der klar zugunsten von Jakob Viehauser entschieden wurde. Rund vier Monate später musste der Verfasser eine Erklärung abdrucken, in der es unter anderem hieß:

„Ich bedauere diese vollkommen grundlosen Beleidigungen, leiste dem Herrn Jakob Viehhauser hiemit [sic!] Abbitte und verpflichte mich, in dem gegen mich angestrengten Ehrenbeleidigungsprozeß sämtliche aufgelaufenen Vertretungskosten, Gerichtsgebühren und Zeugengebühren zu bezahlen […].“ [42]

Bei den darauffolgenden Gemeindewahlen im Jahr 1928 kam es im politisch umkämpften Dienten erneut zu einem Machtwechsel: Der christlichsoziale Frächter Franz Haider holte den Bürgermeistersessel, Jakob Viehauser blieb nur die Rolle als 1. Gemeinderat [43]. Zwei Wochen später wurde trotz der verlorenen Wahl die Maifeier in Dienten dafür genutzt, um Jakob Viehausers Dienstjubiläum in der Gemeindepolitik zu feiern:

„In Dienten war die Maifeier heuer besonders festlich, nachdem mit ihr in Verbindung die Jubiläumsfeier des Genossen Jakob Viehauser stattfand, der auf 25jähriges verdienstvolles Wirken als Gemeindevertreter zurückblicken kann. Er war auch als Nationalrat und Landtagsabgeordneter im Dienste der Partei tätig gewesen und seinerzeit der erste rote Bürgermeister im Lande. Die Jubiläumsfeier, welche von der Lokalorganisation zur Überraschung des Jubilanten veranstaltet wurde, bildete den Auftakt zur Maifeier. Sie war kurz, dafür aber umso herzlicher.“ [44]

In weiterer Folge gelang es Jakob Viehauser nicht mehr, den Bürgermeistersessel in seiner Heimatgemeinde Dienten zu erobern – auch nicht zu Beginn der Zweiten Republik. Bei den Gemeindewahlen im Jahr 1949 ging die ÖVP als stimmenstärkste Partei hervor, Peter Burgschwaiger wurde zum neuen Gemeindeoberhaupt gekürt. Die Volkspartei zog mit sechs, die Sozialist:innen mit drei Vertreter:innen in das Gemeindeparlament ein. Jakob Viehauser erhielt per Los abermals nur den 1. Gemeinderatssitz. [45]

Ein Unbeugsamer am Land gegen „Das war schon immer so!“

Jakob Viehauser war einer der ersten Kämpfer für die Rechte arbeitender Menschen in Salzburg und trat mit anderen Bergarbeitern bereits 1897 der SDAP bei. Neben Viehauser waren es Gleichgesinnte aus der Region, etwa aus Mühlbach, Dienten, Goldegg, Bischofshofen und Werfen.

Der Dientner agierte zu einer Zeit, als der habsburgerische Behördenapparat Arbeitskämpfe gewalttätig unterdrückte und erkämpfte Rechte willkürlich einschränkte. Vor allem in der Montanwirtschaft entzündeten sich immer wieder Streiks, wie etwa der große Bergarbeiterstreik von 1900, der durch „eine Auseinandersetzung zwischen den Arbeitern und der Betriebsleitung einer Zeche in Mährisch-Ostrau/Ostrava ausgelöst worden“ [46] war und letztendlich die Neunstundenschicht erkämpfte.

„Jene Genossen von damals mußten für die Arbeit ihrer Partei und Gewerkschaft unter unsagbaren Opfern leiden, Mut und Ausdauer waren nötig, wenn sie wegen ihres Eintretens für das Recht ihren Arbeitsplatz verlassen mußten und erbarmungslos mit ihren Familien dem Hunger preisgegeben waren. Die schwarzen Listen und die Verfolgung durch die Behörden sorgten dafür, daß sie nicht zur Ruhe kamen.“ [47]

Viehauser wandte sich nach seiner Entlassung aufgrund seines gewerkschaftlichen Engagements der Landwirtschaft zu und arbeitete fortan als Pächter und Bergbauer. Die harten und teils lebensgefährdenden Arbeitsbedingungen hielten ihn nicht davon ab, sich weiterhin politisch und gewerkschaftlich zu engagieren. Sein Mut sollte sich bezahlt machen: Für lange Zeit war er der einzige sozialdemokratische Gemeindevorsteher (Bürgermeister) im Land Salzburg. Doch der Preis, den er dafür zahlen musste, war hoch – vor allem in den Jahren 1934 bis 1945, zu denen es nur wenig Quellenmaterial gibt:

„Samstag und Sonntag zog er hinaus in die Dörfer, um in Versammlungen die Menschen mit der sozialistischen Idee vertraut zu machen, von den Arbeitern und kleinen Bauern geachtet und geliebt, von den Gegnern aber mit abgrundtiefem Haß verfolgt. Als die sozialdemokratische Partei 1934 von ihren Gegnern vernichtet wurde, ruinierten die Austrofaschisten Viehauser auch wirtschaftlich. Was noch übrigblieb, nahmen ihm später die Nationalsozialisten weg.“ [48]

Die enormen politischen Auseinandersetzungen und Anfeindungen waren auch durch die Kleinräumigkeit des Ortes bedingt: Im Jahr 1900 lebten 574 Einwohner:innen in Dienten – jeder kannte jeden und die politische Ebene war kaum von der persönlichen zu trennen [49]. Politische Überzeugungen vermischten sich mit persönlicher Zu- oder Abneigung, Privates wurde öffentlich und Öffentliches wurde zur Privatsache.

Als Beispiel sei hier nochmals Anton Losert erwähnt, der als landwirtschaftlicher Wanderlehrer in Salzburg tätig war. Losert erkannte Anfang der 1890er Jahre die gesellschaftlichen Wurzeln des Bauernelends und verschrieb sich daraufhin ganz der sozialdemokratischen Idee. Sein Auftreten brachte großen Widerstand hervor: In Dienten versuchte etwa die vorherrschende Ortshierarchie die erste „rote Versammlung“ zu verhindern. Dort wie anderswo sollte die „katholische Mehrheit“ gegen die „gottlosen Sozialdemokrat:innen“ aufgehetzt werden. Der Klassenkampf wurde so zum Kulturkampf erhoben. [50]

Auch wenn Jakob Viehausers politische Funktionen auf Landes- und Bundesebene nur von kurzer Dauer waren, so kann sein Beitrag als sozialdemokratischer Vorkämpfer am Land und erster roter Bürgermeister in Salzburg nicht hoch genug eingeschätzt werden – in seinem Heimatbundesland selbst und weit über die Landesgrenzen hinaus.


Kurzbiografie

  • geboren: 22. Jänner 1869 in Dienten am Hochkönig
  • gestorben: 14. Dezember 1950 in Dienten am Hochkönig
  • Beruf: Berg-, Holz- und Landarbeiter, Nebenerwerbsbauer (Verwaltergut), selbständiger Frächter;
  • Politische Ämter: Gemeinderat von Dienten (1903 bis 1931), Bürgermeister von Dienten (1903 bis 1913 und 1926 bis 1928), Landtagsabgeordneter (1919 bis 1922) und Nationalrat (1922 bis 1923);
  • Parteifunktionen: 1897 Beitritt zur SDAP, Mitbegründer des Sozialdemokratischen Vereines im Bezirk Zell am See (Pinzgau), Obmann-Stellvertreter des Sozialdemokratischen Vereines Pinzgau (ab 1913) sowie erster sozialdemokratischer Bürgermeister (Gemeindevorsteher) Salzburgs; [B]

Quellenkritik

Bürgermeisteramt: In sämtlichen Sekundärquellen steht zu lesen, dass Jakob Viehauser im Jahr 1903 zum Gemeindevorsteher (Bürgermeister) gewählt wurde. Laut der Gemeindechronik von Dienten bekleidete der Sozialdemokrat aber „erst“ 1907 dieses Amt, davor wird Jakob Schattauer bis 1906 als Ortschef angeführt. Tatsächlich verstarb Jakob Schattauer am 11. November 1906, wie das „Neuigkeits-Welt-Blatt“ in ihrer Ausgabe vom 15. November berichtete [C]. Darin wurde allerdings nicht erwähnt, dass Jakob Schattauer Gemeindevorsteher (Bürgermeister) war, vielmehr stand dort zu lesen, dass die Gemeindevorstehung von Dienten mit ihm einen treuen Berater verloren hat.
In der zur Verfügung stehenden Primärliteratur wird Jakob Viehauser erstmals am 8. Februar 1907 als Gemeindevorsteher namentlich genannt [D]. Demnach war er aber jedenfalls der erste sozialdemokratische Bürgermeister in Salzburg, unabhängig davon, ob das Amt 1903 oder 1907 angetreten wurde.

Nachname: In den zahlreichen Primärquellen, die über Jakob Viehauser berichteten, fällt die Variabilität in der Schreibweise seines Nachnamens auf. Wurde meist „Viehauser“ geschrieben, gab es jedoch auch etliche Fälle mit „Viehhauser“ zu finden. Mögliche Erklärungen dafür sind etwa orthografische Unsicherheiten, Schreib- und Druckfehler, Mangel an Einheitlichkeit in den Redaktionen oder fehlerhafte Erfassungen durch Dritte.

Titelfoto: Privat 

[A] Vgl. Holzer, Marius (2020). Mühlbach am Hochkönig: Von der Bergbau- zur Tourismusgemeinde. Dokumentationsreihe "Orte, Zeit und Zeugen", RTS Regional TV Salzburg, 2020. 
[B] Vgl. Neunherz, Alexander (2017). Viehauser, Jakob (1869-1950), Politiker, in: Österreichisches Biographisches Lexikon, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, abrufbar unter https://www.biographien.ac.at; Voithofer, Richard (2007). Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch 1918 bis zur Gegenwart, Schriftenreihe der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek Salzburg, Band 32, Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar, Seite 239.
[C] Neuigkeits-Welt-Blatt (1906). Der Stöcklwirt gestorben, 15. November 1906, Seite 14 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[D] Salzburger Wacht (1907). Aus der Zeit. Kandidaten der deutschen Sozialdemokratie in Salzburg, 8. Februar 1907, Seite 1 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[1] Anm.: Das österreichische Montanärar veranlasste im Jahr 1864 die Auflassung der Bergbaus in Dienten, die damit verbundenen Arbeitsstätten mussten schließen. Einige Bergarbeiter fanden daraufhin neue Arbeit beim Kupferbergbau im benachbarten Mühlbach am Hochkönig, siehe Portenkirchner, Franz (1988). Heimatbuch der Gemeinde Dienten am Hochkönig, Eigenverlag, Dienten, Seite 27. 
[2] Vgl. Kaut, Josef (1982). Der steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Bewegung im Lande Salzburg, Graphia Druck- und Verlagsanstalt, Salzburg, Seite 37ff. 
[3] Vgl. Kaut, Josef (1982). Der steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Bewegung im Lande Salzburg, Graphia Druck- und Verlagsanstalt, Salzburg, Seite 11.
[4] Drobesch, Werner (2006). Vereine und Interessenverbände auf überregionaler (cisleithanischer) Ebene, in: Rumpler, Helmut/Urbanitsch, Peter (Hg.): Die Habsburgermonarchie 1848-1919, Band VIII, 1. Teilband: Vereine, Parteien und Interessenverbände als Träger der politischen Partizipation, Wien, Seite 1119. 
[5] Vgl. Hölzl, Ferdinand (1983). Pinzgauer Parteienchronik. Band 1: Die Sozialdemokraten und Gewerkschaften, Eigenverlag, Zell am See, Seite 253.
[6] Vgl. Kaut, Josef (1982). Der steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Bewegung im Lande Salzburg, Graphia Druck- und Verlagsanstalt, Salzburg, Seite 54.
[7] Vgl. Salzburger Chronik für Stadt und Land (1907). Dienten, am 28. September. (Sozialdemokratische Freiheit.), 1. Oktober 1907, Seite 6 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[8] Salzburger Wacht (1907). Dienten. (Sozialdemokratische Freiheit.), 18. Oktober 1907, Seite 4 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[9] Salzburger Wacht (1907). Die Kandidaten Walch und Viehauser vor den Wählern, 22. März 1907, Seite 3 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[10] Salzburger Wacht (1907). Wähler! Stimmt am 14. Mai für die Kandidaten der sozialdemokratischen Partei, 10. Mai 1907, Seite 2 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[11] Vgl. Wiener Zeitung (1907). Die Reichsratswahlen, 15. Mai 1907, Seite 6 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[12] Vgl. Kaut, Josef (1982). Der steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Bewegung im Lande Salzburg, Graphia Druck- und Verlagsanstalt, Salzburg, Seite 64ff.
[13] Land Salzburg (o. D.). Landtag – einst und jetzt, abrufbar unter https://www.salzburg.gv.at/pol/landtag/verfassung/landtag-einst-und-jetzt. 
[14] Vgl. Volksfreund (1909). Die Landtagswahlen, 8. Mai 1909, Seite 6 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[15] Kaut, Josef (1982). Der steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Bewegung im Lande Salzburg, Graphia Druck- und Verlagsanstalt, Salzburg, Seite 67.
[16] Salzburger Wacht (1911). Wähler von Stadt und Land Salzburg!, 3. Juni 1911, Seite 2 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[17] Vgl. Salzburger Wacht (1911). Zu den Reichsrats-Wahlen. Wähler von Stadt und Land Salzburg, 9. Juni 1911, Seite 2 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[18] Vgl. Salzburger Chronik (1911). Die Wahlen des 13. Juni, 14./15. Juni 1911, Seite 1f. (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[19] Vgl. Arbeiter-Zeitung, Salzburg, 21. Juni 1911, Seite 6 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek).
[20] Anm.: Die "Wahlkörper" beziehen sich auf die Gemeindewahlordnung in der österreichischen Monarchie. Obwohl die Beck'sche Wahlrechtsreform von 1907 das allgemeine Männerwahlrecht für die Wahlen zum Reichsrat einführte, blieben viele lokale und regionale Wahlordnungen weiterhin komplex und oft kurienbasiert. 
[21] Vgl. Salzburger Wacht (1912). Dienten. (Die Gemeindewahlen.), 18. Dezember 1912, Seite 5 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[22] Vgl. Salzburger Wacht (1913). Dienten. Nachklänge zu den Gemeindewahlen, 2. Jänner 1913, Seite 5 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[23] Vgl. Salzburger Wacht (1913). Dienten. (Gemeindevorsteherwahl.), 26. Mai 1913, Seite 4 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[24] Vgl. Hölzl, Ferdinand (1983). Pinzgauer Parteienchronik. Band 1: Die Sozialdemokraten und Gewerkschaften, Eigenverlag, Zell am See, Seite 131f.
[25] Vgl. Salzburger Wacht (1919). Robert Preußler und Josef Witternigg gewählt!, 17. Februar 1919, Seite 1 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[26] Vgl. Salzburger Chronik (1919). Sozialdemokratische Mandatsträger, 21. Februar 1919, Seite 2 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[27] Vgl. Kaut, Josef (1982). Der steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Bewegung im Lande Salzburg, Graphia Druck- und Verlagsanstalt, Salzburg, Seite 102.  
[28] Vgl. Tages-Post (1922). Mandatsniederlegung, 22. September 1922, Seite 3 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[29] Vgl. Arbeiter-Zeitung (1923). Die Kandidaten der Sozialdemokratie in den übrigen Bundesländern, 16. September 1923, Seite 3 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[30] Parlament Österreich (1923). Stenographisches Protokoll. 193. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich. Dienstag, den 12. Juni 1923, Seite 24. 
[31] Zur Erläuterung: Wenn z. B. ein armer Dienstbote "in die Einlege gegeben" wurde, bedeutete es, dass diese Person in den Haushalt eines Bauern aufgenommen wurde. Dort erhielt sie Unterkunft, Verpflegung und vielleicht auch eine geringe Bezahlung im Austausch für Arbeit, die sie auf dem Hof verrichtete. Diese Praxis war eine Art informeller Sozialhilfe, bei der die Gemeinschaft oder die lokalen Behörden (wie die Gemeinde) bedürftige Personen den Haushalten zuteilten, die sie dann versorgen mussten.
[32] Parlament Österreich (1923). Stenographisches Protokoll. 193. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich. Dienstag, den 12. Juni 1923, Seite 25. 
[33] Vgl. Parlament Österreich (1923). Stenographisches Protokoll. 194. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich. Dienstag, den 13. Juni 1923, Seite 3f. 
[34] Parlament Österreich (1923). Stenographisches Protokoll. 194. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich. Dienstag, den 13. Juni 1923, Seite 18. 
[35] Vgl. Kärntner Bauernbote (1923). Sozialdemokratische Dienstbotenfürsorge, 13. Oktober 1923, Seite 3 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek).
[36] Vgl. etwa die Karikatur "Hinaus mit euch Judensozi! Wir wählen 'Kärntner Einheitsliste'" vom 6. Oktober 1923 auf Seite 3 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek).
[37] Vgl. Illustriertes Wiener Extrablatt (1923). Eine Agrardebatte im Nationalrat, 13. Juni 1923, Seite 2 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[38] Vgl. Allgemeiner Tiroler Anzeiger (1923). Warum ist das Brot so teuer? Eine Ernährungs-Debatte im Nationalrat, 13. Juni 1923, Seite 2 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[39] Vgl. Arbeiter-Zeitung (1923). Der sozialdemokratische Verband, 21. November 1923, Seite 2 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[40] Kaut, Josef (1982). Der steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Bewegung im Lande Salzburg, Graphia Druck- und Verlagsanstalt, Salzburg, Seite 105f. 
[41] Vgl. Salzburger Chronik (1927). Unter der Herrschaft eines sozialdemokratischen Bürgermeisters, 28. Juni 1927, Seite 9 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[42] Salzburger Volksblatt (1927). Erklärung, 24. Oktober 1927, Seite 12 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[43] Vgl. Salzburger Chronik (1928). Bürgermeisterwahlen, 13. April 1928, Seite 5 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek).
[44] Salzburger Wacht (1928). In Lend und Dienten. Genosse Viehauser als Jubilar, 5. Mai 1928, Seite 6 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[45] Vgl. Salzburger Volkszeitung (1949). Dienten. Bürgermeisterwahl, 23. November 1949, Seite 4 (ANNO/Österreichische Nationalbibliothek). 
[46] Pellar, Brigitte (2013). ... mit sozialpolitischen Erwägungen. Staatliche Arbeitsstatistik und Gewerkschaftsmitsprache im Handelsministerium der Habsburgermonarchie (Berichte und Forschungen zur Gewerkschaftsgeschichte 2), ÖGB Verlag, Wien, abrufbar unter https://emedien.arbeiterkammer.at/resolver?urn=urn:nbn:at:at-akw:g-2491673. 
[47] Voithofer, Josef (1983). Aus dem Leben Jakob Viehausers. Von NR Josef Voithofer, in: Hölzl, Ferdinand (Hg.): Pinzgauer Parteienchronik. Band 1: Die Sozialdemokraten und Gewerkschaften, Eigenverlag, Zell am See, Seite 253.
[48] Voithofer, Josef (1983). Aus dem Leben Jakob Viehausers. Von NR Josef Voithofer, in: Hölzl, Ferdinand (Hg.): Pinzgauer Parteienchronik. Band 1: Die Sozialdemokraten und Gewerkschaften, Eigenverlag, Zell am See, Seite 253.
[49] Vgl. Statistik Austria (2024). Ein Blick auf die Gemeinde: Dienten am Hochkönig (Bevölkerung und Soziales - Bevölkerungsstand), abrufbar https://www.statistik.at/atlas/blick.
[50] Vgl. Haas, Hanns (1989). Schubkraft der Utopien, Schwerkraft der Verhältnisse. Der Salzburger landwirtschaftliche Wanderlehrer Anton Losert zwischen Urchristentum, Sozialdemokratie und Anarchismus, in: Greussing, Kurt (Hg.): Die Roten am Land. Arbeitsleben und Arbeiterbewegung im westlichen Österreich, Museum Industrielle Arbeitswelt Steyr, Seite 30.